Sonntag, 27. August 2017

Eine Seefahrt, die ist lustig...

Stellen Sie sich doch mal vor, Sie müssten fünf Stunden in der Sonne brutzeln und backbord sowie steuerbord die Sehenswürdigkeiten betrachten (müssen)...
Und ich sage Ihnen heute: "Es geht!". Es geht tatsächlich, nicht nur des Bieres wegen, auch ohne Sonnenhut, mit nackten Füßen, das Bier in der einen, salzige Häppchen in der anderen Hand.

Man gondelt also durch die Mühlendammschleuse, die man schon als junger Pionier besichtigen durfte, zuckelt am Nikolaiviertel vorbei, Dom, dann Bodemuseum links, Weidendammer Brücke: Kopp einziehen, Regierungsviertel, Schwangere Auster...









Die übliche Tour eben, die man auch mit allen Berlinbesuchern machen würde, egal ob aus Polen, der Slowakei oder Stralsund.

Irgendwann wird das Gewässer breiter und man sieht sanfte bewaldete Hügel, kreuzt kreuzenden Schiffen und Booten und entschließt sich kurz hinter der Agentenaustauschbrücke zur Umkehr, nicht ohne die fette Insel dahinter oder davor, das ist relativ, zu umrunden.






Ach, und dann lugt auch noch der olle Turm von neulich hervor...


Froschbeene ausgestreckt, das Knärzchen leicht gerötet, genießt man die leichte Brise, die Unterhaltung, den Ausblick. Alles! Fünf Stunden gehen dann doch schon mal ganz schön schnell vorbei.



Eine Seefahrt, die ist lustig
Eine Seefahrt, die ist schön
Denn da kann man fremde Länder
Und noch manches andre sehn.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Unser Kapitän, der Dicke,
Kaum drei Käse ist er groß,
auf der Brücke eine Schnauze,
Wie’ne Ankerklüse groß.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der Rechten einen Whiskey,
In der Linken einen Köm,
Und die spiegelblanke Glatze,
Das ist unser Kapitän.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In der einen Hand die Kanne,
In der andern Hand den Twist,
Und dazu die große Schnauze,
Fertig ist der Maschinist.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und der erste Maschinist,
Ist Chinese, und kein Christ,
und der erste Offizier,
Der trägt Wäsche aus Papier.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und man hat sich dann gewaschen
Und man denkt, nun bist du rein;
Kommt so’n Bootsmannsmaat der Wache:
“Wasch dich noch einmal du Schwein!”
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

In des Bunkers tiefsten Gründen,
Zwischen Kohlen ganz versteckt,
Pennt der allerfaulste Stoker,
Bis der Obermaat ihn weckt.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Komm mal rauf, mein Herzensjunge,
Komm mal rauf, du altes Schwein,
Nicht mal Kohlen kannst du trimmen
Und ein Heizer willst du sein?”
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und er haut ihm vor’n Dassel,
Daß er in die Kohlen fällt
Und die heilgen zwölf Apostel
Für ‘ne Räuberbande hält.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Und im Heizraum bei einer Hitze
Von fast über fünfzig Grad
Muß der Stoker feste schwitzen
Und im Luftschacht sitzt der Maat.
Hol-la-hi, hol-la-h
Hol-la-hi-a hi-a hi-a, hol-la-ho

Das war erst knapp die Hälfte, und falls Sie tatsächlich mitsingen möchten, finden Sie hier den Link zur Quelle:
https://www.volksliederarchiv.de/eine-seefahrt-die-ist-lustig/